Der Prignitzer vom 13.07.2011
Salzwedeler Dampfloks rollen an
von Barbara HaakWittenberge Seit gestern sind die Weichen endgültig gestellt: Die Dampflokfreunde aus Salzwedel werden mit ihrer gesamten Technik - und die ist beeindruckend, gehören doch aus sechs Dampfloks und vier Diesellokomotiven dazu - nach Wittenberge auf das ehemaligen Bw-Gelände umziehen. Die dafür notwendigen baulichen Voraussetzungen kann die Stadt in Angriff nehmen. Rainer Bretschneider als Staatssekretär aus dem Infrastrukturministerium übergab der Stadt in persona Bürgermeister Dr. Oliver Hermann den Förderbescheid für die Entwicklung des südlichen Bahngeländes zur musealen Nutzung des Bahnbetriebswerkes - so die offizielle Bezeichnung. Insgesamt kostet das Projekt mehr als 2,6 Millionen Euro. Das Land stellt rund zwei Millionen EU-Fördermittel zur Strukturförderung und weitere rund 400 000 Euro Landesmittel zur Verfügung. Die Stadt steuert rund 270 000 Euro Eigenmittel bei.
"Es ist wie ein Sechser im Lotto", sagt der Vorsitzende des Vereins historischer Lokschuppen, Klaus Ludwig. Vereinsmitglied Rainer Blank ist derselben Meinung. Die Freunde vom historischen Lokschuppen engagieren sich seit Jahren für das ehemalige Bw-Gelände, wollen es für museale und touristische Zwecke nutzen. Und das geschieht künftig im engsten Zusammenwirken mit den Salzwedelern. Bretschneider lobt bei der Übergabe des Fördermittelbescheides das Projekt. Aber das allein hätte nicht ausgereicht, um in den Genuss von Fördermitteln zu kommen, sagt Bretschneider unumwunden. So ein Projekt müsse in ein Gesamtsystem eingebunden sein, es müsse Menschen geben, die sich dafür einsetzten. In Wittenberge sei das alles gegeben. Bürgermeister Dr. Oliver Hermann schlägt den Bogen zwischen wirtschaftlicher sowie kultur-touristischer Nutzung. Der Güterboden ist an ein heimisches Transportunternehmen verpachtet. Eine private Eisenbahngesellschaft, die auch die Hafenbahn betreibt, nutzt einen der historischen Lokschuppen für Werkstattzwecke.
Das Fördergeld soll dazu beitragen, nach und nach das südliche Bahngelände zu einem Schaudepot mit Bahnbetriebswerk, Stellwerk, Lokschuppen und Pförtnerhaus zu entwickelt. Schon in wenigen Wochen können voraussichtlich der Lokschuppen und die Drehscheibe mit 24 Metern im Durchmesser in Angriff genommen werden, stellt Bauamtsleiter Hubert Mackel in Aussicht.
Die Salzwedeler freuen sich auf ihren neuen Standort, versicherten die beiden Vereinsvertreter Burkhard Bohn und Dirk Endisch gestern.
In Bahnhofsnähe entsteht das Bw neu. |
Der entscheidende Augenblick: Der Staatssekretär (l.) übergibt am Stellwerk dem Bürgermeister den Fördermittelbescheid. |
Rainer Blank im Führerstand einer Vereinslok. |
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